Avertale
- Typografie
- Glyphs 2
- Schriftgestaltung

Die Schrift Avertale entstand während meines Studiums im Typografiekurs. Die Schrift basiert auf der Idee, geschwungene und ungezwungene Formen aus der Kalligraphie mit stylistischer Charackteristika alter Schreibmaschinenschriften zu kombinieren. Aufgrund der mechanischen Restriktionen hatte jeder Buchstabe einer Schreibmaschine die gleiche, breite Fläche zur Verfügung. Die sogenannten Monospace-Schriften haben das Problem ungleich verteilter Abstände zwischen den einzelnen Buchstaben. Der schmale Buchstabe „i“ teilte sich die gleiche, statische Weite wie das wesentlich breitere „m“. Daher ist der Weißraum um schmale Buchstaben größer als um breitere. Die Schrift wirkt dann fleckig und ihr Grauwert uneinheitlich.
Um dieses Problem etwas Abhilfe zu verschaffen, wurden schmale Buchstaben optisch verbreitert. So bekam das „i“ horizontale Serifen, breite Buchstaben wurden gestaucht, das „m“ fällt dadurch etwas schmaler aus. Dies führte also zu typischen Monospace-Buchstabenformen. Avertale übernimmt dezent einige dieser stylistischen Merkmale von Monospace-Schriften. Die Buchstaben wurden sehr subtil den Weiten einer Monospace-Schrift angenähert. Breite Buchstaben sind ein wenig schmaler und schmale Buchstaben wurden optisch ein wenig verbreitert.

Die lockeren und informellen Charakteristika sind von kalligraphischen Buchstabenformen inspiriert. Avertale bekommt dadurch seine lockere und geschwungene Anmutung. Avertale verbindet weich geformte Kurven mit soliden Serifen. Dieser Kontrast zwischen lockeren und harten Formelementen lässt die Schrift interessant wirken. Das finale Ergebnis ist eine Serifenschrift mit nur leichtem Strichstärkenkontrast. Insgesamt wirkt Avertale lebendig und transportiert eine positive Stimmung ohne zu sehr abzulenken. Gute Lesbarkeit wird durch gut zu unterscheidende Buchstabenformen sicher gestellt. Zudem hat die Schrift eine hohe x-Höhe sowie offene Punzen.



